Warum so viele Menschen heute ihre Symptome falsch deuten – und was das für ihre Gesundheit bedeutet

Warum so viele Menschen heute ihre Symptome falsch deuten – und was das für ihre Gesundheit bedeutet

Es ist ein Gespräch, das ich in den letzten Jahren unzählige Male geführt habe.
Im Studio, am Telefon, nach Vorträgen oder ganz privat.

Jemand beschreibt mir sehr genau, was nicht stimmt. Die Symptome sind klar benannt, oft sogar medizinisch korrekt formuliert. Müdigkeit, Schmerzen, Schlafprobleme, innere Unruhe, Verdauung, Haut, Herz. Alles ist da. Alles ist präsent.

Und dann kommt irgendwann dieser Satz – fast immer:

„Aber so richtig erklären kann es mir keiner.“

Genau hier beginnt ein zentrales Problem unserer Zeit. Wir wissen immer besser, was wir fühlen. Aber wir verlieren zunehmend das Verständnis dafür, warum wir es fühlen.


Symptome sind heute selten eindeutig – und genau das überfordert viele

Früher war Gesundheit oft einfacher zu erklären. Zumindest schien es so.
Ein Infekt hatte eine Ursache. Ein Mangel ließ sich messen. Eine Verletzung war sichtbar.

Heute sind viele Beschwerden diffus, wechselhaft, schwer greifbar. Sie kommen schleichend, verändern sich, verschwinden wieder – oder bleiben hartnäckig, ohne klare Diagnose. Und je länger sie andauern, desto größer wird die Verunsicherung.

Was viele dabei unterschätzen: Moderne Symptome entstehen selten aus einem einzigen Faktor. Sie sind fast immer multifaktoriell. Stress allein macht selten krank. Ernährung allein auch nicht. Emotionen, Schlaf, Umwelt, Hormone, Nervensystem, Lebensrhythmus – alles greift ineinander.

Der Körper reagiert nicht linear. Er reagiert vernetzt.

Die Verlockung der schnellen Erklärung

In einer Welt voller Informationen ist es nur logisch, dass Menschen anfangen, selbst zu suchen. Ein paar Klicks, ein paar Erfahrungsberichte, ein Video, ein Artikel – und plötzlich scheint alles Sinn zu ergeben.

Das fühlt sich gut an. Beruhigend. Kontrollierbar.

Doch genau hier liegt die Gefahr. Denn Selbstdiagnosen greifen fast immer zu kurz. Sie erklären ein Symptom – aber nicht den Zusammenhang. Sie liefern eine Geschichte – aber nicht die ganze.

Ich habe Menschen erlebt, die jahrelang ein einzelnes Etikett mit sich herumgetragen haben, während sich darunter ganz andere Dynamiken abgespielt haben. Und ich habe Menschen erlebt, die sich selbst fast verloren hätten, weil sie sich zu früh auf eine Erklärung festgelegt haben.

Nicht aus Dummheit. Sondern aus dem verständlichen Wunsch nach Sicherheit.

Wenn Ursache und Wirkung verwechselt werden

Eines der größten Missverständnisse im Umgang mit Gesundheit ist die Annahme, dass Symptome das Problem seien. In Wahrheit sind sie oft das Ergebnis.

Ein Ergebnis von Belastungen, die sich über Jahre aufgebaut haben.
Ein Ergebnis von Anpassung.
Ein Ergebnis davon, dass der Körper versucht hat, lange Zeit zu kompensieren.

„Der Körper meldet sich nicht, um zu stören – sondern um zu schützen.“

Wenn wir Symptome nur unterdrücken, verlieren wir die Chance, zu verstehen, was eigentlich aus dem Gleichgewicht geraten ist. Und genau dieses Verständnis fehlt heute an vielen Stellen – nicht aus bösem Willen, sondern weil Zeit, Raum und Überblick fehlen.

Ein Gedanke, der mich persönlich sehr geprägt hat, ist dieser: Gesundheit ist kein Zustand, den man „repariert“, sondern ein Prozess, den man versteht.

Das bedeutet nicht, alles allein zu machen oder medizinische Begleitung abzulehnen. Im Gegenteil. Aber es bedeutet, sich selbst wieder als Teil des Prozesses zu begreifen – nicht nur als Empfänger von Maßnahmen.

Wer beginnt, genauer hinzusehen, stellt oft fest, dass Symptome selten isoliert auftreten. Sie hängen zusammen mit Lebensphasen, Entscheidungen, Belastungen, ungelösten Themen, manchmal auch mit Dingen, die man lange verdrängt hat.

Das ist nicht immer bequem. Aber es ist ehrlich.

Wir leben nicht in einem Informationsmangel. Wir leben in einem Orientierungsmangel.

Viele Menschen sind nicht krank, weil sie zu wenig wissen, sondern weil sie zu viel Ungeordnetes aufnehmen. Unterschiedliche Meinungen, widersprüchliche Empfehlungen, vereinfachte Lösungen – all das erzeugt Unsicherheit.

Was fehlt, ist ein Raum, der hilft, Zusammenhänge zu erkennen. Der nicht bewertet, sondern einordnet. Der nicht verspricht, sondern erklärt.

Genau aus diesem Bedürfnis heraus ist wikiSana entstanden.

Nicht als Plattform, die Antworten vorgibt. Sondern als Ort, an dem Fragen erlaubt sind. An dem Ursache-Wirkungs-Denken wieder geschult wird. An dem Gesundheit nicht auf einzelne Symptome reduziert wird, sondern als Zusammenspiel verstanden werden darf.


Der erste Schritt ist oft der leiseste

Die wichtigste Veränderung beginnt selten spektakulär.
Sie beginnt mit Aufmerksamkeit.

Mit dem Moment, in dem jemand aufhört zu fragen: „Was habe ich?“
Und anfängt zu fragen: „Was passiert da eigentlich gerade mit mir?“

Dieser Perspektivwechsel ist klein – aber er verändert alles.

Er öffnet den Blick für Zusammenhänge. Für Muster. Für Ursachen. Und für die Möglichkeit, Gesundheit wieder aktiv mitzugestalten, statt ihr nur hinterherzulaufen.

Genau hier setzt wikiSana an. Schritt für Schritt. Ohne Druck. Ohne Versprechen. Aber mit dem festen Vertrauen darauf, dass Verständnis der Anfang von echter Veränderung ist.

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Alexander Glogg
Gründer & CEO, QS24 Mediengruppe AG / wikiSana

PS: Im nächsten Beitrag schauen wir uns an, warum viele gesundheitliche Probleme heute nicht nur individuell entstehen, sondern durch systemische Dynamiken verstärkt werden – und weshalb gut gemeinte Lösungen oft genau dort scheitern, wo sie eigentlich helfen sollen.

2 Kommentare

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